Die Entstehung des Hypnobirthings
Die Philosophie hinter Hypnobirthing hängt eng mit der Art zusammen, wie die Menschen des Altertums die Geburt sahen: Als ein Fest des Lebens. Seine praktischen Ursprünge hingegen basieren auf dem Werk moderner Wissenschaftler, vor allem auf den Theorien des englischen Frauenarztes Dr. Grantly Dick-Read, der am Anfang des 20. Jahrhunderts in der Geburtshilfe tätig war. Als junger Assistenzarzt arbeitete er in den Elendsvierteln Londons und beobachtete Frauen, wie sie mit sanftem Atem und ohne großes Aufheben ihre Kinder zur Welt brachten. Das brachte Dick-Read dazu, sein bisheriges Wissen infrage zu stellen. Wie war es diesen Frauen möglich, ihre Kinder so entspannt zur Welt zu bringen? Mit der Zeit wurde ihm klar, dass es nicht so sehr etwas war, das sie besaßen, als vielmehr etwas, das sie nicht hatten - nämlich Angst. Er nannte seine Theorie das "Angst-Verkrampfung-Schmerz-Syndrom".
Das Konzept von Hynobirthing wurde schließlich von der Hypnosetherapeutin Marie F. Mongan entwickelt, die es 1989 erstmals als Geburtsmethode vorstellte. Es bedeutet eine Rückkehr zu der Vorstellung, dass es jeder Frau möglich ist, mithilfe ihres Mutterinstinkts ihre Kinder angenehm und mit Freude zur Welt zu bringen, so wie es der Natur am meisten entspricht. Mongan erkannte, dass auch sie Selbsthypnose während der Geburt angewendet hatte, um das Maß an Entspannung zu erreichen, dass es ihr ermöglichte, die Entbindung schmerzlos zu erleben. Durch ein besseres Verständnis der Hypnose heute wissen wir, dass eine Person im hypnotischen Zustand vollkommen bei Bewusstsein, ja sogar in einem gesteigerten Bewusstseinszustand ist und sich völlig unter Kontrolle hat.