5 Tipps für eine leichtere Geburt

Hier möchte ich Dir ein paar Tipps geben, die meine Kursteilnehmerinnen zusätzlich zum HypnoBirthing-Kurs immer wieder sehr erfolgreich angewandt haben.

Vielleicht hast Du von dem einen oder anderen schon mal gehört.

Ich möchte Dich ermutigen, ein oder zwei davon auszuprobieren, wenn es sich für Dich gut anfühlt.

Es gibt ein paar Dinge, die du in der letzten Phase deiner Schwangerschaft üben und damit die Geburt gezielt beeinflussen kannst, um die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche und sanfte Geburt zu erhöhen.

 

1. Tipp - Louwen-Diät

Hast Du schon mal etwas von der Louwen-Diät gehört?

Das erste Mal hat mir vor ein paar Jahren eine Kursteilnehmerin davon erzählt. 

Sie war skeptisch, was diese Diät so kurz vor der Geburt bringen soll, aber sie hat den Versuch gestartet..

mit Riesen-Erfolg: Die Louwen Diät!

Die versprochenen Vorteile der Louwen Diät haben sie und inzwischen schon etliche werdende Mamas überzeugt.

Den Berichten nach hat es sich bei fast allen gelohnt, dass sie acht Wochen vor der Geburt ihre Ernährung darauf ausgerichtet haben.

Doch...

Wer steckt hinter der Louwen-Diät? ... 

Welche Vorteile hat die Louwen Diät für Schwangere?

Wenn man liest, welche Vorteile die Louwen Diät für die Geburt bringen soll, versteht man schnell, warum viele Schwangere an der Ernährungsumstellung so sehr interessiert sind (ob sie sie dann im Alltag zu 100 % umsetzen, ist eine andere Sache):

Rechtzeitige Geburt zum ET

Leichtere Geburt

Schnellere Geburt

Weniger Schmerzen bei der Geburt

 

Was soll die Diät bringen?

Wenn dann jemand daher kommt und uns erzählt, dass wir mit einer Ernährungsumstellung eine schnellere und leichtere Geburt haben können, dann hören wir doch gerne genauer zu.

 

Was ist die Louwen Diät?

Die Louwen Diät, benannt nach dem Arzt und Leiter des selbstständigen Funktionsbereichs Geburtshilfe und Pränatal Medizin der Uni Frankfurt Prof. Dr. Frank Louwen, wird Schwangeren in den letzten sechs bis acht Woche der Schwangerschaft empfohlen. Zwischen der 32. SSW und der 34. SSW wird dabei geraten, auf bestimmte Kohlenhydrate und Zucker zu verzichten.

 

Was essen bei Louwen Diät?

In den letzten Wochen vor der Geburt soll bei der Louwen-Diät vor allem auf Vollkorn-Produkte und eine nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse gesetzt werden. Süßigkeiten und Weißmehl-Produkte sollten unbedingt vermieden werden.

 

Was nicht essen bei Louwen Diät?

Auf Brot und Nudeln aus Weißmehl solltet ihr verzichten. Auch Reis und Hirse sind nicht gestattet. Süßigkeiten und Kuchen werden bei der Louwen Diät auch nicht gegessen. Gemüse ist während der Schwangerschaft immer eine gute Energiequelle und gesund.

Was ist dran an der Louwen Diät?

Frank Louwen ist keine Diät zur Gewichtsreduktion, sondern zur Erleichterung der Geburt. Konkret verzichtet werden sollte bei dieser Ernährung auf alles, was den Blutzuckerspiegel zu stark ansteigen lässt. Das Ernährungskonzept nach Louwen ähnelt einer Ernährung nach dem GLYX-Prinzip oder auch der LOGI-Diät.

 

Können Süßigkeiten Wehen hemmen?

Hohe Blutzucker-Spiegel hemmen Prostaglandine (Gewebshormone), die sich positiv auf die Geburt auswirken. Sie machen den Gebärmutterhals/Muttermund weicher und sind für die Entstehung der Geburtswehen wichtig. weiterhin in Bewegung, denn auch Bewegung senkt den Blutzuckerspiegel.”

 

Welches Obst bei Louwen Diät?

Diese Lebensmittel sind bei der Louwen Diät für Schwangere erlaubt

Obst: Äpfel, Aprikosen, Beeren, Kirschen, Kiwis, Pfirsiche, Pflaumen, Zitrusfrüchte.

Gemüse: Auberginen, Blattsalat, Bohnen, Brokkoli, Gurken, Kohl, Möhren, Paprika, Rüben, Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln.

 

Welches Brot, Semmel oder Brötchen bei Louwen Diät?

Ich kann auch einfach nur empfehlen sich an seine Tipps zu halten und ja genau: kein Kristallzucker und kein Weißmehl, das reicht schon. Ein Vollkornbrötchen mit Käse und Butter ist zum Frühstück also auch kein Thema.

 

Fazit:

Ich finde, einen Versuch ist es allemal wert.

So kompliziert ist es nicht und auch der Verzicht ist nicht so gravierend, dass man sich total einschränken muss.

Und wenn als Belohnung eine schnellere und leichtere Geburt da steht, hat es sich die paar Wochen auf alle Fälle gelohnt.

 

2. Tipp - Akupunktur

Die Akupunktur als Vorbereitung zur Geburt ist eine wunderbare Anwendungsform der Akupunktur, mit der Frauen ab etwa der 36. Schwangerschaftswoche behandelt werden können, um die Geburt zu unterstützen.

 

Wer vor der Geburt in ein paar Sitzungen bei einem erfahrenen Akupunktur-Therapeuten bucht, kann den Ablauf der Entbindung erleichtert und / oder beschleunigt werden.

 

Akupunktur ist eine jahrtausendealte Behandlungstechnik aus der traditionellen, chinesischen Medizin.

Bei der Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmte Stellen deines Körpers - vor allem am Rücken und an den Kniekehlen, Knöchel, immer beidseitig - eingestochen. Dies ist in der Regel vollkommen schmerzfrei.

 

Das Ziel ist, Blockaden zu lösen und körpereigene Stoffe zu mobilisieren, die Schmerzen lindern sollen.

Viele werdende Mütter berichten, dass die Akupunktur-Sitzungen ihnen geholfen hätten, Übelkeit, Kopfweh und Rückenschmerzen zu lindern.

Auch der Geburtsprozess kann damit sehr positiv unterstützt werden, sodass die Geburt unkompliziert und schneller ablaufen kann.

Bei Interesse frage deine Hebamme / Ärztin. Viele Hebammen biete diesen sehr hilfreichen Service an.

Die Kosten für die Akupunktur-Sitzung musst du in der Regel selbst tragen.

 

Schwangerschaftsbeschwerden, die mit Akupunktur erleichtert werden können, sind z. B.:

  • Schwangerschaftserbrechen - Hyperemesis
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • vorzeitige Wehen
  • Angst, Unruhezustände
  • Schlafstörungen
  • Fehllagen des Kindes
  • Rückenschmerzen
  • schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck

3. Tipp - Datteln

Kann der tägliche Genuss von Datteln am Ende der Schwangerschaft die Geburtsdauer tatsächlich verkürzen?

Zwei Studien belegen, dass dies tatsächlich zutrifft.

 

Mit diesem Thema haben sich zwei Gruppen von Wissenschaftlern beschäftigt.

Ihre Forschungsergebnisse geben positive Hinweise und eine klare Empfehlung zum Dattelverzehr in den letzten vier Schwangerschaftswochen.

 

Im Jahr 2011 hat der jordanische Forscher "Al-Kuran"  und seine Forschergruppe mit einer kontrolliert-randomisierter Studie herausgefunden, dass der tägliche Konsum von sechs Datteln ab der vollendeten 36. Schwangerschaftswoche zu einer signifikanten Verkürzung der Öffnungsphase der Geburt führt.

Die 69 werdenden Mamas die Datteln gegessen hatten, trafen mit einer größeren Muttermundweite in der Entbindungsklinik ein und hatten häufiger eine noch intakte Fruchtblase als die Gebärenden der Kontrollgruppe.

 

Zudem war bei den Dattel-Mamas der Einsatz von künstlichen Hormonen (Prostaglandin und Oxytocin) während der Geburt um 20 % geringer.

2017 wurden diese Studienergebnisse dann nochmals in einer iranischen Studie von dem Forscher "Kordi" mit einer Teilnehmeranzahl von 182 Erstgebärenden zwischen 18 und 35 Jahren bestätigt.

Die Studiengruppe wurde randomisiert in zwei Gruppen à 91 Frauen aufgeteilt, von denen eine Gruppe ab vier Wochen vor dem Entbindungstermin täglich 70 bis 76 g Datteln verzehrte. Die Kontrollgruppe aß keine Datteln.

Diese Studie ergab außerdem zu den jordanischen Ergebnissen, dass auch die Geburtsphase- (Austreibungs- und Plazentarperiode) um einiges kürzer war, wenn ab vier Wochen vor dem Entbindungstermin 70 bis 76 g Datteln pro Tag gegessen wurden. Nebenwirkungen wurde keine beobachtet.

 

FAZIT:

Schwangere, die ab der 36. SSW täglich ca. sechs Datteln (etwa 70 bis 76 g) essen, können sich möglicherweise über folgende Vorteile bei der Geburt freuen:

  • häufiger intakte Fruchtblase bei der Geburt
  • verkürzte Latenzphase, d.h. die Phase mit regelmäßigen und spürbaren Wehen bei noch geschlossenem Muttermund
  • kürzere Geburtsphase (Austreibungsphase), d.h. die eigentliche Geburt ist von dem Moment an, wenn der Muttermund komplett offen ist, das Kind in den Geburtsweg bewegt bis es ganz auf der Welt ist
  • schnellere Nachgeburt der Plazenta
  • weniger und seltenere Gabe von künstlichen wehenfördernden Hormonen wie Prostaglandine und Oxytocin nötig

Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass es hinsichtlich einer Verkürzung der Geburtsphasen sehr hilfreich sein kann, ab der vollendeten 36. Schwangerschaftswoche täglich ca. sechs Datteln also etwa insgesamt 70 bis 75 g, zu essen. 

 

Studien / Referenzen:

Al-Kuran, O. et al. (2011). The effect of late pregnancy consumption of date fruit on labour and delivery. Journal of Obstetrics and Gynaecology, 31(1): S. 29-31

Kordi, M., Meybodi, F., Tara, F., Fakari, F. et al. (2017): Effect of Dates in Late Pregnancy on the Duration of Labor in Nulliparous Women. Iran Journal of Nursing and Midwifery, 22(5):renzen:

Al-Kuran, O. et al. (2011). The effect of late pregnancy consumption of date fruit on labour and delivery. Journal of Obstetrics and Gynaecology, 31(1): S. 29-31

Kordi, M., Meybodi, F., Tara, F., Fakari, F. et al. (2017): Effect of Dates in Late Pregnancy on the Duration of Labor in Nulliparous Women. Iran Journal of Nursing and Midwifery, 22(5): S. 383-387

 

4. Tipp - Dammmassage

Dammmassage - was ist das, wie funktioniert das und hilft das was?

Hier sind die häufigsten Fragen, die ich immer wieder gestellt bekomme und die Antworten dazu.

 

Was ist das?

Die Dammmassage ist eine bewährte Methode, um den Damm, das Gewebe zwischen Scheide und After auf die Geburt vorzubereiten. 

Die Dammmassage ist eine sanfte Massage, die jede Schwangere ganz leicht bei sich selbst zu Hause durchführen kann.

 

Dabei wird das Gewebe am Damm massiert. Es wird gedehnt, um es elastischer  zu machen und dass es besser durchblutet wird. Falls es mit zunehmendem Bauchumfang schwieriger werden sollte, dorthin zu kommen, kann der Partner dies übernehmen.

 

Warum Dammmassage?

Unter der Geburt wird der Damm stark beansprucht: Durch den hohen Druck, den das Baby bei der endgültigen Geburt auf diesen Bereich ausübt und die damit verbundene starke Dehnung, kann es am Damm zu Rissen kommen.

 

Was brauche ich dazu?

Für die Massage eignen sich vor allem pflanzliche Öle, wie zum Beispiel hochwertiges Mandelöl,  Weizenkeimöle oder Jojoba-Öl. Es gibt auch in Apotheken, Drogeriemärkten verschiedene Angebote fertig zusammengestellter spezieller Öl-Mischungen.

Du kannst auch deine Hebamme nach einem geeigneten Öl fragen.

 

Wie funktioniert das? 

Bevor du mit der Massage beginnst, solltest du dir eine entspannte Umgebung schaffen. Vielleicht magst du vorher ein Bad nehmen und machst es dir dann auf dem Sofa oder im Bett bequem.

Für die Dammmassage gibt es nicht die eine beste Position.

 

Probiere einfach aus, wie es für dich am bequemsten ist.

Hauptsache du fühlst dich wohl und verkrampfst nicht. Viele Frauen führen die Massage im Stehen durch, wobei sie ein Bein zum Beispiel auf dem Badewannenrand oder einem Stuhl aufstellen.

Bitte dazu immer irgendwo anlehnen.

Auch im Liegen kann die Dammmassage ganz bequem durchgeführt werden.

 

Bitte vorher immer Hände waschen und am besten sind deine Fingernägel nicht zu lang, um Verletzungen vorzubeugen.

Gib nun etwas Öl auf deine Finger und verreibe es einen Moment zwischen den Fingern, damit es leicht erwärmt wird. 

 

Nun führe deinen Daumen vorsichtig in die Vagina ein und massiere mit deinen Fingerspitzen den inneren und äußeren Dammbereich mit sanften, kreisenden Bewegungen von links nach rechts und dehnst das Gewebe strahlenförmig Richtung Anus.

Du kannst ganz langsam von Mal zu Mal den Druck erhöhen.

Du solltest aber nur soviel Druck ausüben, dass du bei der Massage keine Schmerzen hast.

 

Zum Schluss kannst Du mit dem Daumen den Damm zuerst innen massieren und dann etwas nach außen und unten wölben.

Du spürst dabei einen Widerstand, der jedoch nicht weh tun sollte.

Wenn du bei der Durchführung der Dammmassage unsicher bist, wende dich an deine Hebamme.

 

Wichtig: zu starke Manipulationen im Dammbereich können zu vorzeitigen Wehen führen.

Wenn Du dazu neigst, bitte keine Dammmassage durchführen oder vorher mit deiner Hebamme / Arzt/Ärztin absprechen.

Bei Infektionen im Scheidenbereich sollte auch keine Dammmassage durchgeführt werden.

 

Wann starte ich am besten?

Der beste Zeitpunkt ist ab der 34.Schwangerschaftswoche, also etwa 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.

Am besten machst du die Massage täglich oder zumindest 3 bis 4 Mal pro Woche. 

Die Dauer sollte etwa 5 bis 10 Minuten sein. 

 

Wann sollte man keine Dammmassage machen?

Bis etwa zur 34. Schwangerschafts-Woche.

Und bei vorzeitigen Wehen solltest Du mit der Massage besser bis zur 36. Woche warten und vorher bitte unbedingt mit deiner Hebamme oder Arzt/Ärztin abklären. 

 

Für was hilft das?

Dehnt sich die Scheidenöffnung nicht ausreichend oder kommt es zu Komplikationen bei der Geburt, nehmen Ärzte bei medizinischer Indikation Dammschnitte vor.

Normalerweise hilft sich das Gewebe bei zu wenig Platz selbst. Es reist nur in dem erforderlichen Maß. Dies ist von großem Vorteil, da Risse meist schneller und mit weniger Komplikationen heilen als Schnitte.

 

Mit einer regelmäßigen Dammmassage kann einem Dammriss oder Dammschnitt oft vorgebeugt werden: Durch die Massage wird das Gewebe deutlich elastischer und weicher und kann sich bei der Geburt mehr dehnen.

 

Auch wenn es keine Garantie gibt, dass der Damm unter der Geburt nicht doch verletzt wird, hast Du mit einer regelmäßigen Dammmassage eine viel höhere Chance, ohne Verletzungen wie Risse oder einen Schnitt durch die Geburt zu kommen. 

 

Kann eine Dammmassage Wehen auslösen?

Auch wenn du die Neigung zu vorzeitigen Wehen hast, solltest du die Dammmassage nicht zu früh beginnen. Starte hier nicht vor der 36. Woche, damit du keine unerwünschten Kontraktionen auslöst. 

 

Alternativen zur Dammmassage

Auch wenn die Dammmassage einen sehr positiven Effekt auf die Geburt haben kann, können sich doch nicht alle Frauen mit dieser intimen Form der Massage anfreunden.

Um das Gewebe zwischen Vagina und Anus trotzdem zu lockern, sind Sitzbäder aus Lindenblüten und Heublumen eine gute Alternative.

Bei Krampfadern im Genitalbereich solltest du allerdings keine Sitzbäder vornehmen, da diese dadurch verstärkt werden können. Besprich das gerne in diesem Fall mit deiner Hebamme.

Fazit

  • eine Dammmassage kann einem Dammriss oder Dammschnitt vorbeugen oder ganz verhindern
  • die Damm-Massage dehnt das Gewebe zwischen Scheide und After
  • empfohlen wird sie etwa ab der 34. Schwangerschaftswoche, etwa 6 Wochen vor ET.
  • am besten täglich, zumindest jedoch 3 bis 4 Mal pro Woche für etwa 5-10 Minuten
  • für die Massage eignen sich pflanzliche Öle oder ein spezielles Dammmassage-Öl
  • alternativ zur Dammmassage kannst Du Sitzbäder mit Heublumen oder Lindenblüten machen                                         

5. Tipp - Entspannung in der Wanne

Vielen Mamis hilft während der Eröffnungsphase ein entspannendes Bad. 

Die Entspannung in der Badewanne kann noch zuhause sein, vor dem Weg in die Klinik oder auch in den meisten Geburtskliniken steht für die werdende Mami eine Entspannungswanne bereit. 

Diese Entspannung und Lockerung durch die Wärme des Wassers hilft den gesamten Körper zu entspannen und besser loslassen zu können

Dadurch können die Wehen besser angenommen werden und der Muttermund öffnet sich leichter. Diese Entspannung hilft der werdenden Mutter, den Wehen-Schmerz besser anzunehmen und als positiven Aspekt während der Wehentätigkeit und des Geburtsvorgangs zu betrachten. 

 

Auf was Du achten solltest beim Entspannungsbad?

  • Das Entspannungsbad ist ein warmes Bad mit gleichbleibender Wassertemperatur von ungefähr 37° / 38°C), das die schwangere Frau in der Eröffnungsphase nimmt. Bitte nicht heißer baden, da sonst der Kreislauf zu sehr belastet wird und es Dir schwindlig und schummrig werden kann.
  • Dein Körper ist mit Geburt vollauf beschäftigt und braucht keine zusätzliche Belastung.
  • Auch solltest Du nie baden, wenn Du alleine zuhause bist. Nur wenn jemand dir beim ein- und aussteigen behilflich sein kann und im Falle, dass es dir nicht gut geht, zur Seite stehen kann.
  • Dadurch werden die Wehen leichter aushaltbar und können besser veratmet werden.
  • Das Bad lindert die kontraktionsbedingten Schmerzen und ermöglicht der werdenden Mama, sich zu entspannen und zu lockern.
  • Im Krankenhaus kommt es für Frauen in Frage, deren Wehentätigkeit normal verläuft und bei denen keine PDA (Periduralanästhesie) gelegt wurde. Eventuell kannst Du vor der PDA ein entspannendes Bad nehmen.

Das Entspannungsbad bringt dir viele Vorteile und positive Wirkungen:

  • es bringt körperliche und psychische Entspannung
  • durch das warme Wasser wird der gesamte Körper entspannt und locker. Dies wirkt sich auch sehr positiv auf den Muttermund und die kontinuierliche Öffnung aus und dieser kann sich schneller und weniger schmerzhaft öffnen.
  • Durch die Wärme des Wassers wird der Beckenboden und Dammbereich gelockert und wird geschmeidiger
  • Die Anspannung der Gebärmuttermuskeln während einer Wehe kann besser angenommen werden und als natürlichen Vorgang betrachtet werden
  • Die Dauer der Öffnungsphase kann dadurch verkürzt werden
  • Das Gefühl der Leichtigkeit und der viel besseren Bewegung im Wasser durch die Abnahme der Schwerkraft.
  • Durch die Entspannung kann die Gebärmutter besser mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden, was sich sehr positiv auf die Wehentätigkeit und die Versorgung des Babys auswirkt
  • Das Loslassen hilft dem Muttermund sich zu öffnen
  • Die Leichtigkeit und das fast schweben im Wasser bei Bewegungen hilft dem Baby beim Drehen und sich leichter sich nach unten zu bewegen.
  • Verminderung des Angst- Verkrampfungs- Schmerz-Syndrom durch positive Entspannungshormone

Bitte beachten: 

  • das Setzen einer PDA ist bei einer Wassergeburt nicht möglich.
  • wenn die werdende Mutter zu früh ins Entspannungs-Bad steigt, kann es die Wehentätigkeit aufhalten.
  • die Wassertemperatur darf nicht höher als 37/38° C sein.
  • dadurch können nach einer gewissen Zeit Zittern und Kältegefühl auftreten.
  • ein zu heißes Bad kann beim Baby zu Stress führen